
Diakonie to Go – neues Format startet mit Theater
Mit einem Theaterstück, dass aktueller nicht sein könnte, startet das neue Format „Diakonie to go“, dass die Diakoniebeauftragten der ev.-luth. Gemeinden im Diakonieraum Hildesheim-Sarstedt ins Leben gerufen haben. Sabine Abraham und Heidi Amberger, Diakoniebeauftragte der Sarstedter Gemeinden St. Nicolai Heisede-Ruthe und St. Paulus Sarstedt, Paulus-Pastor Peter Borcholt und Christina Hense-Schenk, Sozialarbeiterin im Diakonischen Werk Hildesheim in der Beratungsstelle Sarstedt eröffnen die Reihe „Diakonie to go“ mit einem besonderen Akzent:
Am Mittwoch, 10. Mai, um 19.00 Uhr kommt in der St. Paulus-Kirche, Matthias-Claudius-Str. 21 in Sarstedt das Theaterstück „Walzer ins Nirgendwo“ auf die Bühne.
Das Thema begegnet einem in jeder Nachrichtensendung, in jedem sozialen Netzwerk: Inmitten eines Krieges begegnen sich irgendwo im Nirgendwo zwei verzweifelte Menschen. Eine junge Frau und ein Großvater. Er sucht nach seiner kleinen Enkelin, die in den Wirren eines Bombenalarms verloren gegangen ist. Sie bedeutet ihm alles, ist doch schon die Mutter, seine Tochter, umgekommen. Die junge Frau bangt um ihre Zukunft und um die Zukunft ihres noch nicht geborenen Kindes. Nun sitzen sie hier im Nirgendwo und warten auf die Rückfahrt. Sie hoffen und bangen, träumen und verzweifeln. Wird der Frieden irgendwann kommen? Muss man dafür nicht auch kämpfen, wie der Freund der jungen Frau, der damit aber riskiert, dass sein Kind keinen Vater haben wird? „Lassen wir uns als alte überzeugte Pazifisten von diesen jungen Männern nicht den „Arsch“ retten, und nehmen in Kauf, dass sie für uns und unsere Demokratie sterben?“, so fragen das Schauspielteam und Autor Antonio Umberto Riccò, dem der Text ein Anliegen ist, da ihm die ukrainischen Städte Kiew und Odessa vertraut sind. Noch im November 2021 hat er die Menschen dort als westlich orientiert erlebt und die historisch und kulturell geprägten Städte als sehr lebendig wahrgenommen. Kurz nach Ausbruch des Krieges begann er mit dem Schreiben, auch unter dem Eindruck von persönlichen Informationen, die er von Freunden aus Kiew erhielt. Mit Hilfe der beiden Schauspielenden (Marie-Madeleine Krause und Willi Schlüter) ist nun aus dem ursprünglichen Text ein poetisches Theaterstück entstanden, das sich mit den aktuellen Fragen und Ängsten auseinandersetzt, die auch die haben, die noch im Frieden leben. Im vergangenen Jahr wurden niedersachsenweit 30 Vorstellungen mit großem Erfolg gespielt.